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Zwischen Krise und Krieg

Ausstellungsfilm im Museumshaus Magazin, Weltkulturerbe Rammelsberg, Goslar

Film-, Bild-, Textrecherche und Drehbuch: Bernhild Vögel, Realisierung: Hinz & Kunst, Braunschweig


Aus dem Drehbuch:

Die deutschen Bauern sollen die Adelsschicht der germanischen Herrenrasse bilden.

Reichsbauernführer Darré: Sein Weltbild besteht aus „Blut und Boden“, primitivem Rassismus und Industriefeindlichkeit.

Die Bergbaustadt Goslar erwählt er zur Reichsbauern-Stadt.

Darré will nicht nur die Bauerntage in Goslar abhalten, sondern plant den Umzug seiner Behörden. Das Gelmketal gefällt ihm. Die Stadt fördert die Ansiedlungspläne.

Die Ingenieure des Rammelsberges, die die Aufbereitungsanlage planen, aber haben sich ebenfalls für den Standort Gelmketal entschieden.

Der Blut-und-Boden-Kämpfer ist entsetzt. Industrieanlagen und große Schlammteiche in seinem unberührten Tal. Darré droht: Keine Ansiedlung, keine Reichsbauernstadt.

Die Stadt drängt das Werk erfolgreich zum Rückzug. Die Aufbereitungsanlage entsteht am Rammelsberg. Nach 14 Monaten Bauzeit ist sie im Oktober 1936 fertiggestellt.

Darrés antiindustrielles Programm ist in der Aufrüstungsphase nicht mehr gefragt und sein Goslarer Bauprojekt kommt nicht zustande.

Ab 1938 entstehen im Gelmketal Klärteiche für die Aufbereitungsschlämme des Rammelsberges.


Literaturhinweis: B. Vögel: „... in die Rohstoffschlacht eingespannt“. Von der drohenden Stilllegung zum Rammelsberg-Projekt. In: Reinhard Roseneck (Hg.): Der Rammelsberg. Tausend Jahre Mensch – Natur – Technik. Bd. 1. Goslar 2001, S. 224-237.


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